Web-App: Definition & Vorteile im Überblick
Das Internet hat sich seit seiner Einführung dramatisch verändert. Anfangs wurden Websites primär zur Darstellung von Informationen genutzt, doch im Laufe der Zeit kamen immer mehr Funktionen und Anwendungsfälle hinzu. Heute kann man online Nachrichten verschicken, Freunde per Videocall anrufen und die eigenen Lieblingsinhalte streamen. Das alles funktioniert dank einer modernen Web-App direkt im Browser.
Dennoch wissen die meisten Menschen gar nicht, was es mit dieser leistungsstarken Technologie auf sich hat. Wir erklären dir, was eine Web-App (oder Webapp) ist und welche Vorteile sie dir bieten kann.
Website oder Web-App – was ist der Unterschied?
Websites sind vor allem darauf ausgelegt, statische Inhalte zu präsentieren. Das ist selbst dann der Fall, wenn es interaktive Elemente wie einfache Animationen und Effekte gibt. Typische Beispiele für klassische Websites ohne Webapps sind informative Nachrichtenseiten oder Unternehmens- und Produktseiten, sofern sie keine weiteren Funktionen anbieten.
Web-Apps nutzen hingegen webbasierte Programmiersprachen wie HTML, JavaScript oder CSS, um direkt im Browser zusätzliche Funktionen und Serviceleistungen zu ermöglichen. Besucher:innen bekommen davon nichts mit, da der benötigte Webapp-Code innerhalb von Millisekunden automatisch im Hintergrund heruntergeladen und ausgeführt wird.
Beispiele für beliebte und leistungsstarke Web-Apps
Heute nutzen zahlreiche beliebte Dienste im Internet eine Web-App, um ihren Service auch über den Browser verfügbar zu machen. Dadurch lässt sich nämlich die Reichweite deutlich steigern, weil Webapps auf fast allen Geräten ohne Installation laufen können.
Hier sind einige hervorragende Beispiele für Apps im Browser:
- Social Media: Facebook, TikTok, Instagram und Reddit
- Messenger: WhatsApp, Telegram, FB Messenger und Discord
- E-Mail-Dienste: GMX, Outlook, Gmail und Web.de
- Office-Pakete: Microsoft Office 365 und Google Docs
- Streaming: Netflix, YouTube, Amazon Video und Spotify
Diese Dienste verfügen zwar alle über eine native App, die du herunterladen und installieren kannst. Aber sie sind eben auch problemlos über das Internet erreichbar. Mittlerweile gibt es sogar viele KMUs und kleinere Anbieter, die auf diese spannende Technologie setzen.
Progressive Web-App (PWA) geht noch einen Schritt weiter
Wer jedoch nicht immer wieder die Seite aufsuchen und laden möchte, um beispielsweise die Web-App von Telegram zu nutzen, kann sie als Progressive Web-App (PWA) lokal installieren. Unterstützte Dienste zeigen in der Adressleiste deines Browsers ein Downloadsymbol an, das nach einem Klick die Installation anbietet – der Installationsprozess dauert nur eine Sekunde.
Progressive Web-Apps nutzen dabei die Browsertechnologie, um die App gewissermassen wie in einem Container bereitzustellen. Es erinnert an ein abgespecktes Browser-Fenster, bei dem die meisten Navigationselemente und Funktionen entfernt wurden. Der Vorteil von PWA ist, dass alle Interaktionen zügiger ablaufen und teilweise sogar ohne Internet funktionieren.
Hinweis: Beliebte Browser wie Chrome und Edge unterstützen PWA, Firefox und Safari auf macOS hingegen nicht. Wenn du also alle Möglichkeiten von progressiven Web-Apps nutzen möchtest, musst du auf einen kompatiblen Browser achten.
Vorteile von Web-Apps im Alltag
Es gibt natürlich zahlreiche gute Gründe, weshalb Unternehmen eine Web-App erstellen bzw. programmieren sollten. Viele davon fahren eine zweigleisige Strategie, um so viele Nutzer:innen wie möglich erreichen zu können.
Geräteunabhängige Nutzung
Unternehmen müssen native Apps für Windows, macOS, Android und iOS mit Hinblick auf das Betriebssystem und die Programmiersprache entwickeln. Das erfordert viel Zusatzaufwand und im Anschluss noch mehr Wartung. Web-Apps muss man hingegen nur einmal programmieren, danach kannst du sie auf allen Systemen nutzen. Einzige Voraussetzung ist ein moderner Browser – für optionale Progressive Webapps (PWA) ist Chrome oft die erste Wahl.
Keine Installation erforderlich
Niemand möchte jedes Mal eine native App herunterladen und installieren, nur um sich beispielsweise einen einzigen Film auf Disney+ anzuschauen. Deswegen sind Web-Apps eine perfekte Alternative: Du musst die Seite nur über einen Browser aufrufen und kannst dann ebenfalls auf alle Dienste und Inhalte zugreifen. Das spart nicht nur wertvolle Zeit, sondern auch Ressourcen und Speicherplatz auf dem Gerät.
Alles in der Cloud gespeichert
Wer schon einmal wichtige Daten verloren hat, kennt dieses Schreckensszenario. Der Laptop ist defekt oder es hat sich ein Virus ins System eingeschlichen, der wichtige Daten beschädigt, gelöscht oder verschlüsselt hat. Eine Web-App speichert hingegen alles in der Cloud und Daten sind dann selbst bei einem Totalausfall über ein neues Gerät problemlos erreichbar. Das ist besonders wichtig bei Dokumenten und Bildern.
Keine Updates notwendig
Eine weitere Unannehmlichkeit von nativen Apps ist, dass du regelmässig Updates herunterladen und installieren musst. Systeme wie Android oder iOS erledigen das auf Wunsch im Hintergrund automatisch, bei Windows und macOS erfordert es meistens etwas mehr Arbeit. Eine Webapp musst du hingegen niemals updaten, da neue Versionen direkt über den Browser beim nächsten Besuch abgerufen werden.
Web-App Nachteile: Probleme und clevere Lösungen
- Funktionsumfang: Web-Apps können oft nicht alles, was native Apps können. Das liegt daran, dass manche Funktionen mit Web-Technologien schwer umzusetzen sind. Für die meisten Anwendungen reicht es aber aus.
- Lösung: Entwickler:innen arbeiten hart daran, Web-Apps besser zu machen. Mit neuen Techniken können Web-Apps immer mehr wie native Apps. Progressive Web-Apps (PWAs) können sogar viele Gerätefunktionen nutzen.
Beispiel: PWA Fallstudie und Erfolge von Google.
- Lösung: Entwickler:innen arbeiten hart daran, Web-Apps besser zu machen. Mit neuen Techniken können Web-Apps immer mehr wie native Apps. Progressive Web-Apps (PWAs) können sogar viele Gerätefunktionen nutzen.
- Internetverbindung: Die meisten Web-Apps brauchen Internet. Nur wenige funktionieren ohne Verbindung. Der Datenverbrauch kann dabei sehr unterschiedlich sein.
- Lösung: Moderne Web-Apps können jetzt oft auch offline arbeiten. Sie speichern Daten auf deinem Gerät und synchronisieren sie später, wenn du wieder online bist. So kannst du auch ohne Internet weiterarbeiten.
Beispiel: Notion und Google Docs erlauben es Offline Daten zu bearbeiten.
- Lösung: Moderne Web-Apps können jetzt oft auch offline arbeiten. Sie speichern Daten auf deinem Gerät und synchronisieren sie später, wenn du wieder online bist. So kannst du auch ohne Internet weiterarbeiten.
- Abhängigkeit: Wenn der Dienst ausfällt, kannst du die Web-App nicht nutzen. Bei einer installierten App passiert das nicht.
- Lösung: Viele Anbieter entwickeln Apps, die online und offline funktionieren. Zum Beispiel kannst du bei manchen Office-Apps Dokumente auch ohne Internet bearbeiten. Ausserdem arbeiten die Anbieter daran, Ausfälle zu vermeiden und schnell zu beheben.
Beispiel: Local First Web Development wird immer populärer.
- Lösung: Viele Anbieter entwickeln Apps, die online und offline funktionieren. Zum Beispiel kannst du bei manchen Office-Apps Dokumente auch ohne Internet bearbeiten. Ausserdem arbeiten die Anbieter daran, Ausfälle zu vermeiden und schnell zu beheben.
Die Tech-Branche arbeitet ständig daran, diese Probleme zu lösen. Web-Apps werden immer besser und vielseitiger. Das macht sie zu einer guten Alternative zu herkömmlichen Apps.
Wie wird sich das Internet in Zukunft entwickeln?
Im Moment fahren einige grosse Unternehmen eine zweigleisige Strategie, sprich sie bieten sowohl Web-Apps als auch native Apps an. Doch mit steigenden Bandbreiten und besseren Webtechnologien bedarf es oft gar nicht mehr einer lokalen Installation. Viele Funktionen lassen sich mittlerweile problemlos direkt im Browser abbilden.
Progressive Web-Apps (PWA) bieten deswegen einen guten Kompromiss und werden zunehmend beliebter. Sie sind schnell und einfach zu installieren, benötigen weniger Speicherplatz und überzeugen bei vielen Anwendungsfällen mit vergleichbarer Performance. In Zukunft ist also mit deutlich mehr und besserer Web-Apps zu rechnen.
Ein weiterer Pluspunkt: Dank neuer Frameworks wie Electron und React Native lassen sich Web-Apps mit wenig Aufwand in vollständige native Apps für alle Systeme verwandeln. Dadurch verschwimmen die Grenzen zwischen Web- und nativen Anwendungen noch weiter. Viele bekannte Programme wie Skype, Discord, WhatsApp und Asana setzen bereits darauf.
Fazit: Eine Web-App bietet Nutzer:innen praktische Vorteile
Die Grenzen zwischen Websites und Web-Apps verschwimmen heute zunehmend, weil selbst kleine Seiten und Unternehmen zusätzliche Serviceleistungen über das Internet bereitstellen möchten. Konten anlegen, Suchen durchführen, Bestellungen abschicken oder Live-Chat kontaktieren – das alles funktioniert über eine entsprechende Webapp im Hintergrund.
Dabei sind die Möglichkeiten nahezu unbegrenzt, wenn man an die vielseitigen Leistungen von Microsoft, Google oder Meta denkt. Heute reicht für viele Anwendungsfälle eine schlanke und dennoch leistungsstarke Web-App vollkommen aus.
FAQ: Häufig gestellte Fragen zu Web-Apps
Eine Website präsentiert hauptsächlich statische Inhalte, während eine Web-App zusätzliche Funktionen und Serviceleistungen direkt im Browser ermöglicht. Web-Apps nutzen webbasierte Programmiersprachen wie HTML, JavaScript oder CSS, um interaktive Elemente und komplexere Anwendungen bereitzustellen.
Nein, du brauchst lediglich einen modernen Webbrowser. Web-Apps laufen direkt im Browser, ohne dass du zusätzliche Software installieren musst.
Die meisten Web-Apps benötigen eine Internetverbindung. Einige Progressive Web-Apps (PWA) können jedoch teilweise offline funktionieren. Das hängt von der jeweiligen App und ihren Funktionen ab.
Web-Apps bieten mehrere Vorteile: Sie ermöglichen eine geräteunabhängige Nutzung, erfordern keine Installation, werden automatisch aktualisiert und speichern Daten in der Cloud.
Web-Apps können genauso sicher sein wie native Apps, wenn sie richtig entwickelt und gewartet werden. Viele nutzen verschlüsselte Verbindungen (HTTPS) und moderne Sicherheitsprotokolle.
Eine PWA ist eine erweiterte Form der Web-App, die sich wie eine native App verhält. Sie kann auf dem Gerät installiert werden, offline funktionieren und Push-Benachrichtigungen senden.
Ja, Web-Apps sind in der Regel plattformübergreifend und funktionieren auf Computern, Smartphones und Tablets, solange ein kompatibler Browser verfügbar ist.
Mögliche Nachteile können ein eingeschränkter Funktionsumfang im Vergleich zu nativen Apps, die Abhängigkeit von einer Internetverbindung und potenzielle Ausfälle des Dienstes sein.
Es wird erwartet, dass Web-Apps in Zukunft noch leistungsfähiger und verbreiteter werden. Mit der Weiterentwicklung von Webtechnologien und der Zunahme von PWAs könnte der Unterschied zu nativen Apps weiter verschwimmen. Interessanterweise werden heutzutage auch viele native Apps mit Webtechnologien gebaut, was die Grenzen zwischen Web- und nativen Apps zusätzlich verwischt.
Ja, viele Unternehmen und Entwickler:innen spezialisieren sich auf die Erstellung von Web-Apps. Wenn du Interesse an der Entwicklung einer eigenen Web-App hast, kannst du dich an erfahrene Partner:innen wenden.
Hast du noch weitere Fragen zu diesem Thema oder suchst du nach einem erfahrenen Partner zum Entwickeln deiner Web-App? Schau dir unser Projekt dazu an oder nimm jetzt Kontakt auf!
Über den Autor
Stefan Pasch ist unser Software Engineer und norddeutsche Frohnatur, spezialisiert auf nachhaltigen, schnellen und sicheren Code für zukunftssichere Web Applikationen und Websites. Er managt zudem unsere deutsche Firma und setzt komplexe Kundenwünsche um. Stefan hat sein Hobby zum Beruf gemacht und ist auch Produktmanager unserer Nischen-Jobbörse Freshjobs.
Ausserhalb der Arbeit ist Stefan ein leidenschaftlicher Fotograf und Sportliebhaber. Er begeistert sich für funktionellen Kraftsport und Kampfsportarten wie Karate, Boxen und Muay Thai.
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