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Zivadiliring im Hallenstadion – Unsere Scanner-Web-App im Einsatz

Avatar von Karin Christen
Bühnensituation bei einer Veranstaltung: Im Vordergrund filmt eine Kameraperson mit einer professionellen Videokamera. Im Hintergrund steht eine Moderatorin auf der beleuchteten Bühne vor einer grossen Kulisse mit der Aufschrift «ZIVA DILI RING». Die Bühne ist farbig ausgeleuchtet, mit Technik und Requisiten im Veranstaltungssetting.

Hinter dem Eingang des Hallenstadions in Zürich herrscht konzentrierte Ruhe vor dem Sturm. Zehn Mitarbeitende vom Kaufleuten-Team stehen bereit, Smartphones in der Hand, die Kamera auf die ersten Tickets gerichtet. Ich bin mittendrin, nicht als Gästin, sondern um zuzuschauen, ob alles läuft.

10’000 Tickets, alle in rund zwei Stunden gescannt. Und jedes Einzelne geht durch eine Web-App, die wir bei required entwickelt haben.

25 Jahre Web

Von <table> zur kritischen Infrastruktur
Seit 25 Jahren bin ich in der Web-Branche unterwegs. Als ich anfing, waren Websites vor allem statische Informationsseiten: ein bisschen HTML, Tabellenlayouts, vielleicht ein animiertes GIF, wenn es wild wurde. Heute führe ich gemeinsam mit meinen Mitgründern eine Digitalagentur. Was wir damals «Website» nannten, war rückblickend eher eine digitale Visitenkarte. Heute bauen wir vollwertige Anwendungen: interaktiv, performant und geschäftskritisch, wie diese Scanner-Web-App, die dafür sorgt, dass tausende Menschen stressfrei in ein Stadion kommen.

Dass ich Jahre später im grössten Stadion Zürichs stehe und zusehe, wie unsere Web-App den Eintritt für 10’000 Menschen ermöglicht, das zeigt mir, wie weit sich das Web entwickelt hat.

Drei Smartphone-Screenshots der Kaufleuten-Scanner-Web-App: Eventauswahl, QR-Code-Scan und Scan-Status mit gescannten Personen.
Von WordPress bis zu massgeschneiderten Web-Anwendungen, die unseren Kund:innen den Alltag erleichtern.

Der Einlass

10’000 Gäste, 10 Scanner, 0 Stau

Ab 17:00 Uhr öffnen sich die Tore. In den nächsten zwei Stunden werden alle 10’000 Tickets gescannt, teils gedruckt mit Barcode, teils digital als QR-Code im Wallet. Im Schnitt wird alle drei Sekunden ein Ticket validiert, parallel auf zehn Geräten.

Die Scanner-App läuft direkt im Browser. Kein Installationsaufwand, kein spezielles Setup. Browser öffnen, einloggen, Kamera an, los. Für das durchmischte Scan-Team – mit eigenen Geräten, verschiedenen Erfahrungsständen und nur kurzer Einführung – war das ein grosser Vorteil. Wichtigste Voraussetzung: genügend Akku. Für Powerbanks war natürlich gesorgt.

Auch wenn es zwischendurch hektisch wurde, blieb das System stabil. Validierung, Duplikatserkennung und Statusanzeige griffen nahtlos ineinander. Für mich war es beeindruckend zu sehen, wie souverän eine Anwendung, die «nur» im Browser läuft, in einer Umgebung wie dem Hallenstadion performt.

Einlasssituation mit Personen, die Tickets auf Papier und auf dem Smartphone zum Scannen vorzeigen.

Backstage im Hallenstadion

Was das Publikum nicht sieht

Hinter den Kulissen ist alles minutiös geplant. WLAN, 5G, Backup-Netz, Rollen im Team, klare Abläufe. Ich war vor Ort, um sicherzustellen, dass das Zusammenspiel zwischen App, Netzwerk und Scanning-Team funktioniert. Schon nach wenigen Minuten war klar: Es läuft. Das Team arbeitete konzentriert, das Dashboard zeigte stabile Durchsatzraten, und selbst im Peak blieb die Latenz niedrig. Die Live-Zahlen sprachen für sich: mehrere hundert Scans pro Minute.

Als die letzten Gäste gegen 19:00 Uhr in der Halle waren, fiel ein gutes Stück Anspannung ab. Die App ist stabil geblieben. Phu!

Zwei Bilder, links Backstage-Bereich im Hallenstadion mit Bildschirm zur Live-Überwachung von Einlass- und Besucherzahlen während eines Events.
rechts, Person hält ein Funkgerät in der Hand, aufgenommen aus der Perspektive der Einlasskoordination während eines Events.

Vom Backstage in die Halle

Es ist soweit, mein Job war erledigt und ich durfte die Perspektive wechseln und bin in den Zuschauerbereich gewechselt – als Gästin. Das Hallenstadion war voll, die Stimmung grossartig, der Event lief reibungslos.

Für mich persönlich war das ein spezieller Moment: Von der Karin, die damals HTML & CSS von Hand gecodet hat, zur Mitgründerin einer Digitalagentur, deren Web-App heute den Einlass für 10’000 Menschen möglich macht.

Das ist das Web von heute – genau dafür machen wir, was wir tun.

Blick in ein voll besetztes Hallenstadion während einer Veranstaltung mit Bühne, Beleuchtung und Publikum.

Ein grosses Dankeschön auch an mein Team, das remote mitgefiebert hat und mich mit Monitoring, Auswertungen und allen nötigen Informationen unterstützt hat.

Was wir mitnehmen

Rückblickend war der Einsatz im Hallenstadion ein voller Erfolg. Obwohl die Scanner-App ursprünglich für die Räumlichkeiten und Events im Kaufleuten konzipiert wurde, ist sie inzwischen auch in grösseren Locations wie dem Volkshaus und eben dem Hallenstadion im Einsatz.

Die Web-App läuft sehr stabil und skaliert mit den Anforderungen. Für ein nächstes Event in dieser Grössenordnung würden wir vor allem die Datenbank noch weiter für hohe Last optimieren, damit die Scans noch schneller verarbeitet werden können.

Solche Einsätze sind für mich mehr als „nur ein Kunden-Projekt“. Sie sind eine Erinnerung daran, wie viel Vertrauen unsere Kund:innen in das Web und in uns legen. Und wie viel Freude es macht, wenn Technologie im entscheidenden Moment einfach funktioniert.

Technologie, die mitwächst

Unsere Scanner-Web-App haben wir für und mit dem Kaufleuten entwickelt, um Events effizient abzuwickeln. Besonders während der Corona-Zeit kamen Funktionen dazu, die sehr spezifisch auf den Betrieb zugeschnitten waren, etwa die prominente Darstellung der Gäste, die bereits im Raum sind, damit die Kasse bei einer allfälligen Kontrolle jederzeit den Überblick behält.

Als Progressive Web App (PWA) läuft die Lösung plattformunabhängig auf iOS und Android und synchronisiert laufend mit der Eventdatenbank.


Wenn du tiefer in die technischen Details einsteigen möchtest, findest du mehr in unserem Portfolio: Case-Study zur Scanner-App