Verfrühte Weihnachten in Locarno
Dieses Jahr haben wir uns bereits anfangs Dezember zum Weihnachtsessen getroffen. Wir entschieden uns für ein Zusammenkommen in der italienischen Schweiz in Locarno, wo wir eine gute Zeit in unserem neu zusammen gestellten Team verbrachten.
Ein Weihnachtsessen mit einem Remote-Team zu planen, heisst für uns jeweils mehrere Tage zusammen zu verbringen, da wir uns selten sehen und je nachdem, wo wir uns treffen, die Anreise für die eine und den anderen etwas länger dauert. Aus diversen Gründen haben wir uns für 4 Tage Ticino in der Schweiz entschieden. Ein dezentrales Team zu sein, heisst aber auch, dass nicht immer alle Personen vom Team dabei sein können. Diesmal haben wir es geschafft, dass wir mit 6 von 8 Teammitgliedern feiern durften.
Anreise und Bescherung
Am Donnerstag reiste das required Team, mit Ausnahme von Paschi und Simon individuell, mit dem Zug nach Locarno. Die Anreisedauer der Teammitglieder hätte unterschiedlicher nicht sein können; Tuğçe Nur kam von Zürich, Velthy von Luzern und Karin vom Bündnerland. Dominik und Jeff reisten aus Köln und Nürnberg mit Zug an. Zum Glück hat die Deutsche Bahn zumindest auf dem Hinweg einigermassen mitgemacht und alle sind pünktlich zum Apéro bei Corina angekommen, denn Corina wohnt in Locarno.
Um die angeblich letzten Sonnenstrahlen zu geniessen, sind jene, die schon früher ankamen, am See und Fluss entlang bis zu Corina nach Hause spaziert.
Der Abend drehte sich vor allem um Geschenke! Dieses Jahr haben wir gewichtelt. Um die Wichtel zu bestimmen, haben wir die Secret Santa Slack App benutzt. Dabei notierten wir in einem Google Form, was jede:r für Interessen hat und Slack hat die Wichtel zusammengestellt. Allen war ein Budget von 20CHF/Euro gegeben, um dann die Geschenke vor Ort auszutauschen oder per Post zuzuschicken. Zudem hat das ganze Team von der Firma Kleider von Patagonia als Weihnachtsgeschenk bekommen, und so war es eine sehr verfrühte, wunderbare Bescherung.
Guter Kaffee und Ausflug nach Orselina
Der Sonnenschein am Donnerstagnachmittag war leider auch rasch hinter den Bergen verschwunden und der Wetterbericht sah für die kommenden zwei Tage nicht rosig aus. Freitags hat sich immerhin der Regen noch etwas zurückgehalten und somit war der Tagesplan, Locarno kennenzulernen. Wie es bei uns so üblich ist, lernen wir Orte durch gute lokale Cafés kennen. Die Kaffee-Rösterei Muyu war unser erstes Ziel.
Über den Walk of Fame durch die Tessiner Palmen-Allee spazierten wir zum Café.
Nachdem wir uns gestärkt haben, sind wir zum Wallfahrtsort Madonna del Sasso hochgefahren, um die Aussicht zu geniessen. Von dort spazierten wir zur Osteria Chiara, wo wir zu Mittag assen. In der italienischen Schweiz nennt man ein gemütliches Gasthaus, im Familienbetrieb, wo man lokale Küche bekommt, eine Osteria. Am späteren Nachmittag genossen wir dann Glühwein im Weihnachtsdorf und Karin, Jeff und Tuğçe Nur drehten eine Runde auf dem Eis.
Essen, Trinken und gemeinsam Zeit verbringen
Am Freitagabend stand das «offizielle» Weihnachtsessen auf dem Programm. Obwohl wir permanent lecker gegessen haben und uns kulinarisch überhaupt nicht beschweren konnten, war das Essen am Freitag der bisherige Höhepunkt. Wir waren im Restaurant fast die einzigen Gäste, was vermutlich daran lag, dass gleichzeitig die Schweiz gegen Serbien an der Fussball-WM gespielt hat. :) Somit genossen wir die volle Aufmerksamkeit des Kellners, was den Abend nochmals angenehmer machte. Nach dem Essen gab es noch einen gemütlichen Spaziergang zurück ins Zentrum und ins Hotel, während wir aus der Ferne die Autos hupen hörten.
Ein verregneter Tag mit Spielen
Am Samstagnachmittag stand eigentlich ein Töpferkurs auf dem Programm. Leider wurde die Kursleiterin krank und es wurde nichts aus Keramiktassen als Weihnachtsgeschenk. Wir wussten also, dass wir einen alternativen Plan benötigten. Beim Brunch um 10:00 Uhr wollten wir diesen Plan gemeinsam definieren. Bedauerlicherweise gab es ein Missverständnis mit dem Restaurant, welches uns erst auf die 12:00 erwartet hatte. Nun denn, beim Spaziergang am See einigten wir uns darauf, den Tag etwas spontaner anzugehen. Dieses spontane Element kam uns beim Brunch dann sogleich zugute, da uns das Restaurant eine Flasche Champagner für die Umstände mit der verspäteten Reservierung offerierte. Vielleicht etwas unerwartet, am Mittag auf den fast leeren Magen Champagner zu trinken, aber lecker allemal.
Wir nahmen uns genügend Zeit, die vielen Köstlichkeiten in aller Ruhe zu geniessen, in einem Ambiente, das genauso spannend wie ungewöhnlich war. Das Restaurant war früher nämlich eine Bank und die Schliessfächer hingen als Dekorationselemente an der Decke.
Inzwischen standen wir vor der Frage, was wir mit der Zeit bis zum Abendessen machen, da unser Keramikkurs ja ausgefallen war. Zum Glück hatten wir ein paar Spiele dabei. Also gab es eine Runde «Frantic» in der Hotel-Lobby für die einen, und Nickerchen für die anderen. Pünktlich zur Öffnung der Stände begaben wir uns anschliessend an den Weihnachtsmarkt, wo per Zufall auch gerade das Spiel Niederland vs. USA auf einer grossen Leinwand lief.
Am Abend dann: Ramen!