Du hast eine Farbe, die dir gefällt – vielleicht die Hauptfarbe deiner Marke oder ein Farbton, den du im Web oder auf Social Media entdeckt hast. Aber wie geht es jetzt weiter? Welche Farben passen dazu? Was wirkt professionell, was frisch, was verspielt?

In diesem Artikel zeigen wir dir, wie du harmonische Farbkombinationen entwickelst – mithilfe einfacher Regeln, dem Farbkreis und einem Gespür für Wirkung. Am Ende kennst du die wichtigsten Konzepte der Farbharmonie und weisst, wie du selbst Farbsysteme für Websites, Präsentationen oder Anwendungen zusammenstellst.

Monochromatisch: Eine Farbe in Varianten

Eine monochromatische Farbpalette basiert auf nur einem Farbton. Du variierst lediglich Sättigung und Helligkeit – das Ergebnis wirkt ruhig, klar und professionell. Ideal für minimalistische Designs oder als Grundlage für visuelle Hierarchie.

Beispiel:

  • Dunkelblau für Überschriften
  • Mittelblau für Flächen
  • Hellblau für Akzente
Wir selber nutzen eine Kombination aus 5 monochromatischen Farbpaletten auf unserer Website.

Komplementärfarben: Spannung mit System

Komplementärfarben liegen sich im Farbkreis genau gegenüber – z. B. Blau und Orange, Rot und Grün. Ihre Kombination sorgt für starke Kontraste und visuelle Spannung.

Diese Kombinationen solltest du dosiert einsetzen, z. B. in Call-to-Actions (Buttons) oder Highlights. Sie können sehr dynamisch wirken, aber auch schnell überladen, wenn zu intensiv verwendet.

Analog, Triade, Tetrade: Spiel mit Harmonie

Ein Farbkreis, auf welchem 3 aufeinanderfolgende Farben markiert sind und somit eine analoge Palette präsentiert.
Ein Farbkreis, auf welchem 3 diagonal liegende Farben markiert sind und somit eine triadische Palette präsentiert.
  • Analoge Farben: Drei Farben, die nebeneinander auf dem Farbkreis liegen (z. B. Blau, Blaugrün, Grün). Sie erzeugen ein sanftes, harmonisches Gesamtbild.
  • Triade: Drei gleich weit entfernte Farben im Farbkreis (z. B. Rot, Gelb, Blau). Diese Kombinationen sind ausgewogen, lebendig und ideal für moderne Designs.
  • Tetrade: Zwei Komplementärpaare (z. B. Blau und Orange, Violett und Gelb). Damit kannst du komplexe Farbsysteme entwickeln – z. B. für User Interfaces mit unterschiedlichen Statusfarben.
Zusätzlich zu den 5 monochromatischen Farbpalette haben wir aber auch «Sunset Breez», welches aus mehreren Farbtönen und Helligkeiten besteht.

Kalt, warm, weich, kräftig – die Wirkung von Farben

Farben wirken nicht nur visuell, sondern auch emotional. Ein paar Faustregeln:

  • Warme Farben (Rot, Orange, Gelb): aktivierend, emotional, auffällig
  • Kalte Farben (Blau, Grün, Violett): beruhigend, professionell, vertrauensvoll
  • Pastelltöne: freundlich, modern, weich
  • Knallige Farben: energiegeladen, modern, aber schnell dominant

Eine knallige Farbe sticht deutlich heraus, wenn die anderen Farben eher Pastelltöne sind. Das kann gewollt sein, wirkt aber je nach Sättigung wie ein Fremdkörper. Hier ist Feingefühl gefragt.

Wo man aufpassen sollte, ist beim Mischen von Stilen. In der Palette oben sticht bspw. das grelle Orange heraus – und zwar nicht unbedingt positiv.

Die richtige Wirkung hängt auch stark vom Kontext ab – und von der Zielgruppe.

Eine der schönsten Präsentationen der Unternehmensfarben ist mir letztens bei Dropbox aufgefallen. Eine wirklich tolle Präsentation, und die Farben sind auch hübsch. Wenn auch etwas viele. Color – Dropbox Brand Guide

Fazit: Farbharmonie ist keine Zauberei

Farbharmonie muss man nicht erraten – sie folgt eher einfachen Mustern. Ob monochrom, komplementär oder analog: Wenn du die Grundregeln kennst und gezielt einsetzt, gestaltest du stimmige und wirkungsvolle Farbsysteme – für Marken, Webseiten oder Produkte.